Im Vergleich zur Sanierung umfasst die Revitalisierung wesentlich umfangreichere Maßnahmen und erfordert spezifisches Fachwissen – denn es geht hier nicht nur um rein bauliche Erneuerungsmaßnahmen, sondern um strukturelle, gewissermaßen „inhaltliche“ Anpassungen. Während bei der Sanierung Fassade, Bausubstanz, Rohre, Leitungen und Ausstattung eines Gebäudes erneuert werden, wird eine Immobilie im Zuge der Revitalisierung für den aktuellen wie für den zukünftigen Markt wettbewerbsfähig gemacht.
Während bei reinen Sanierungsmaßnahmen zwar vereinzelt auch Wände neu gezogen oder auch nicht-tragende Wände herausgerissen werden, bleibt hier generell das Grundgerüst des alten Gebäudes bestehen. Es gilt in etwa das Prinzip: Was da ist, bleibt da und wird neuer gemacht bzw. repariert. Bei der Revitalisierung dagegen geht es um mehr als um reine Baumaßnahmen. Hier geht es um Konzepte. Wenn etwa die baulichen Gegebenheiten nicht mehr zum gewerblichen Konzept, dem Businessplan, passen, muss umstrukturiert werden. Revitalisierung beschreibt die Strategie dieser Umorganisation der Nutzungsstrukturen und ist somit Teil des Projektmanagements. Im Zuge der Revitalisierung wird in Form von umfangreichen Standort- und Umgebungsanalysen der wirtschaftliche Status quo erörtert, wobei die Ergebnisse in die funktionale Konzeptoptimierung einfließen. Kaufkraft, Infrastruktur, Kundenfrequenz, Konkurrenzsituation und weitere Faktoren sind eventuell nicht mehr so, wie sie es zur Entstehungszeit der Immobilie waren. Anhand der neu gewonnenen Wirtschaftsdaten kann die Nutzungsstruktur von Gewerbeimmobilien jeder Art angepasst, und dadurch revitalisiert werden – egal ob Büro, Einzelhandel oder Industrie.