Gemischt genutzte Gebäude sind keine neue Idee und finden sich in fast jeder Innenstadt wieder. Durch die Kombination von Arbeiten und Wohnen lassen sich die knappen Platzressourcen in den Städten optimal nutzen und flexibel an die unterschiedlichen Bedürfnisse anpassen – das wusste man bereits in der Antike. So fand man beispielsweise auf dem Marktplatz im antiken Rom Häuser, die Wohnraum, Geschäftsfläche und auch Verwaltungsräume miteinander mischten. Spätestens im Industriezeitalter begann man jedoch, Wohnen und Arbeiten strikt voneinander zu trennen. Mit der zunehmenden Popularität des Autos zogen immer mehr Menschen in die Vororte und nahmen weitere Arbeitswege in Kauf. Doch auch dieser Trend ist wieder rückläufig. Immer mehr Menschen zieht es von den Vororten und dem Land in die Stadt. Durch das schnelle Wachstum und den Platzmangel in den Stadtzentren wird Wohnen und Arbeiten unter einem Dach deshalb wieder attraktiv.
Doch gemischt genutzte Gebäude sollen den vorhandenen Platz nicht nur optimal ausnutzen, sie bringen wieder Leben in monotone Büroviertel und neue Einkaufsmöglichkeiten für Anwohner in den Innenstädten. Dadurch entsteht eine vielseitige Nachbarschaft. Stadtplaner versuchen also vermehrt, gemischt genutzte Gebäude in die Städte zu integrieren. Aber auch bestehende Immobilien, die sowohl Wohn- als auch Arbeitsfläche bieten, finden sich immer wieder auf dem Immobilienmarkt und sind besonders für Selbstständige attraktive Objekte. Sie bieten bereits alles, was man zum Umsetzen seiner unternehmerischen und privaten Träume sucht: eine Wohnung oder sogar ein ganzes Wohnhaus, eine Laden- oder Bürofläche in zentraler Lage und häufig auch Werkstatt- oder Lagerfläche sowie Parkplätze. Außerdem gibt es keine Pendelzeiten, zwischen Arbeit und Feierabend mit der Familie liegt nur eine Etage. Das steigert die Work-Life-Balance enorm. Aber auch in Sachen Finanzierung kann ein gemischt genutztes Gebäude einige Vorteile bieten, denn die Kosten für die Gewerbefläche lassen sich steuerlich abschreiben.