Sind Co-Working-Konzepte die Zukunft der Gewerbeimmobilienbranche?

Nicht nur Wohnraum ist vor allem in Ballungsräumen knapp. Auch Unternehmen sind von Angebotsknappheit gewerblicher Immobilien betroffen und haben zunehmend Probleme, große, zusammenhängende Büroflächen zu finden. Abhilfe versprechen hier sogenannte Co-Working-Spaces. Besonders in deutschen Innenstädten setzen Firmen vermehrt auf den neuen Trend.

Co-Working-Spaces sind flexible, großflächige Gemeinschaftsbüros, die von verschiedenen Unternehmen gemeinsam genutzt werden. Anbieter von Co-Working-Spaces mieten großräumig Flächen an, teilweise sogar mehrere Etagen von Hochhäusern, und vermieten die Räume dann in einer Art All-Inclusive-Modell an Firmen weiter. Während früher hauptsächlich Start-ups und Freiberufler, beziehungsweise kleinere und junge Unternehmen, dieses Bürokonzept für sich entdeckt haben, sind heute mitunter auch große Konzerne auf den Geschmack gekommen.

Co-Working-Flächen eignen sich besonders für Teams mit 20-50 Mitarbeiter*innen und zeichnen sich vor allem durch hippe Extras aus, wie zum Beispiel Kaffeebars, bequeme Sessel in Ruheräumen und allerlei extravaganter Deko.

In Deutschland sind Co-Working-Konzepte noch ein relativ junges Phänomen. Von 2015 bis 2017 hat der Markt in dieser Hinsicht einen regelrechten Boom erlebt: Einer Untersuchung zufolge hat sich der angemietete Raum für Co-Working-Flächen 2017 in den sieben größten deutschen Bürostädten Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf auf 200.000 Quadratmeter summiert. Dieses rasante Wachstum ist laut einer Studie von BNP Paribas Real Estate im ersten Halbjahr 2019 aber bereits wieder eingebrochen. In den sechs größten deutschen Städten (Berlin, München, Hamburg, Köln, Frankfurt, Düsseldorf) wurden nur noch 100.000 Quadratmeter als Co-Working-Fläche genutzt, und damit weniger als die Hälfte im Vergleich zum Vorjahr.

Da Schreibtische oder ganze Büroräume auf Co-Working-Flächen auch für einen kurzen Zeitraum gemietet werden können, ist das Anmieten von Gemeinschaftsbüros insbesondere dann für Firmen reizvoll, wenn die Arbeitsfläche nur kurzfristig und temporär begrenzt gebraucht wird. Co-Working-Spaces sind daher zum Beispiel für Projektteams interessant.

Auch aus Kostengründen entscheiden sich viele Firmen für das Mieten von Co-Working-Spaces. Je nach Anbieter sind in der Miete bereits Internet, Drucker, Büroutensilien, sowie teilweise auch Snacks und Getränke mit abgedeckt. Daraus ergeben sich geringere Kosten als bei der eigenen Anmietung von Büroflächen.

Auch für Vermieter ist Co-Working ein attraktives Geschäftsmodell, da die Mietkosten von mehreren Unternehmen gemeinsam getragen werden. Trotz der zuletzt rückläufigen Marktentwicklung hat das Co-Working-Konzept durchaus Potenzial als zukunftsfähiges Modell für Gewerbeimmobilien. Experten gehen davon aus, dass Co-Working-Flächen in den kommenden Jahren in Europas wichtigsten Städten einen Marktanteil von etwa zehn Prozent aufweisen werden.

Konzepte von gemeinschaftlich genutzten Büroräumen können durchaus auch eine Chance für Makler von Gewerbeimmobilien sein, denn sie eröffnen die Möglichkeit, doppelt daran zu verdienen: Zum einen vermitteln Makler geeignete Flächen an Anbieter von Co-Working-Modellen. Zum anderen können sie dann zusätzlich die Vermittlung von Nutzern an diese Anbieter übernehmen, und Unternehmen zum Beispiel zu der Frage beraten, welches Konzept am besten für den jeweiligen Bedarf an Arbeitsflächen geeignet ist.

In jedem Fall profitieren Unternehmen und Gewerbesuchende von der Erfahrung von Immobilienmaklern wie Jürgen Pfund und sind auf der Suche nach passenden Büroflächen bei ihm an der richtigen Adresse.