Tipps für Vermieter von Industrie- und Lagerflächen

Wenn Sie Besitzer einer Industrie- oder Lagerhalle sind, sind Sie als Eigentümer einer solchen Gewerbeimmobilie in einer sehr günstigen Position, denn es ergeben sich für Sie vorteilhafte Perspektiven für die Vermarktung und Vermietung. Ein wesentlicher Grund hierfür ist, dass Betriebe aus einer weiten Vielfalt an Branchen Lagerraum zur Aufbewahrung von Produkten oder Materialien oder eben Hallen zur Fertigung von Produkten benötigen. Dementsprechend groß wird das Interesse seitens Unternehmen daran sein, Ihre Immobilie zu mieten. Ein Selbstläufer ist die Vermietung von Lagerraum deshalb aber noch nicht. Einige wichtige Tipps haben wir hier für Sie zusammengefasst.

Dass viele Firmen mit ganz unterschiedlichen Ausrichtungen Lager- und/oder Industrieimmobilien benötigen, ist zwar grundsätzlich für Sie als Eigentümer positiv zu bewerten, doch diese Tatsache bringt auch den Umstand mit sich, dass die Gewerbeimmobilie je nach Geschäftsmodell andere Eigenschaften aufweisen muss, damit sie von einem bestimmten Unternehmen genutzt werden kann. Um das Objekt optimal auf die betrieblichen Bedürfnisse anzupassen, sind häufig Umbauarbeiten erforderlich. Diese können Sie als Vermieter durchführen lassen oder sie werden von dem Mieter umgesetzt und finanziert. Angesichts dessen macht es grundsätzlich aber Sinn, entsprechend lange Vertragslaufzeiten für die Mietverträge zu vereinbaren. Dadurch können Sie sicher sein, die Kosten (bei Eigenfinanzierung) über auf lange Sicht sichere Mieteinnahmen wieder auszugleichen bzw. (bei Finanzierung durch den Mieter) die dann spezialisierte Immobilie nicht nach kurzer Zeit wieder erneut umbauen zu müssen. Tendenziell raten wir dazu, Planung und Umsetzung von Umbauarbeiten als Eigentümer selbst in die Hand zu nehmen.

Als Immobilienbesitzer ist Ihnen daran gelegen, Ihr Gewerbeobjekt möglichst lückenlos und ohne Komplikationen an Unternehmen zu vermieten. Am besten gelingt das, wenn Sie die Industrieimmobilie über einen langen Zeitraum an einen zuverlässigen und solventen Betrieb vermieten. Ob eine bestimmte Firma, die sich um die Anmietung Ihrer Gewerbeflächen bewirbt, ein solcher Kandidat sein wird, können Sie im Vorfeld nicht zweifelsfrei wissen, jedoch ist ein Blick in das Handelsregister oder auch das Einholen einer Creditreform-Auskunft ratsam. Daraus können Sie Rückschlüsse darauf ziehen, wie ein Betrieb bislang gewirtschaftet hat, zumindest sofern es sich nicht um ein Start-up handelt. Allgemein müssen Sie vor dem Zustandekommen eines Gewerbemietvertrages verschiedene Unterlagen anfordern, die eine fundierte Einschätzung über Solvenz und Erfolgsaussichten zulassen. Dazu gehören neben den bereits genannten Dokumenten unter anderem eine Wirtschaftsauskunft, der Nachweis über die Gewerbeanmeldung, eine betriebswirtschaftliche Auswertung, Bilanzen und Jahresabschlüsse.

Der Geschäftserfolg Ihres Mieters ist in diesem Falle auch mitverantwortlich für Ihren Erfolg in Bezug auf die Gewerbevermietung und der damit verbundenen Rendite.

Bereits bevor Sie auf die Suche nach einem geeigneten Mieter für Ihre Gewerbeimmobilie gehen, müssen Sie sich einen Mietpreis überlegen. Hier können Sie sich für eine Festmiete, eine Indexmiete oder eine Staffelmiete entscheiden. Bei der Festmiete zahlt Ihr Mieter für die Länge der Vertragslaufzeit immer die veranschlagte monatliche Mietrate, selbst wenn sich die Mietpreise in gegebener Lage zwischenzeitlich ändern. Da dies in der Regel eher zugunsten des Vermieters geschieht (d. h. es finden tendenziell Preisentwicklungen nach oben statt), ist die Entscheidung für eine Indexmiete meist rentabler, die bei einem Anstieg der örtlichen Mietspiegel entsprechend erhöht werden kann. Auch eine Staffelmiete ist möglich, bei der bereits im Mietvertrag festgelegt wird, dass sich die anfängliche Mietrate jährlich um einen bestimmten Wert erhöht.

Betriebs- und Nebenkosten

Wie bei jeder Gewerbeimmobilie fallen auch bei Lager- und Industriehallen Betriebskosten (Wasser, Müll, Straßenreinigung etc.) an. Sie als Vermieter tragen die Kosten nicht alleine, sondern das Unternehmen, das Ihre Immobilie anmietet, muss sich daran beteiligen.

Vor allem bei wertvollem Lagergut ist über zusätzliche Maßnahmen zum Objektschutz gegen beispielsweise Einbruch nachzudenken. Da in dem Fall beide Parteien ein Interesse an zum Beispiel der Beauftragung eines Wachdienstes oder dem Einsatz von professioneller Sicherheitstechnik haben, sollten Sie als Eigentümer und Vermieter bereits im Vorfeld mit potenziellen Mietern klären, welche Maßnahmen getroffen werden sollen und wie die Kosten aufgeteilt werden.